Es gibt nur wenige Gedichte, die ich während meiner Schulzeit gelernt habe und die ich heute noch auswendig aufsagen könnte. Beim Zauberlehrling und Osterspaziergang komme ich bis zur zweiten Strophe; beim Handschuh weiß ich gerade noch, dass er von Schiller ist und Fontanes Brück‘ am Tay musste ich eben erst einmal googeln, um wenigstens kleine Erinnerungen wach zu rufen.
Bei einem Gedicht ist es anders. Das könnte ich Tag und Nacht aufsagen. Wohlmöglich liegt es daran, dass es so kurz ist. Und so schön.
Morgens und abends zu lesen
Der, den ich liebe,
Hat mir gesagt,
Dass er mich braucht.
Darum
Gebe ich auf mich acht
Sehe auf meinen Weg
Und fürchte von jedem
Regentropfen
Dass er mich erschlagen
könnte.
[Bertolt Brecht]
Schön 🙂