Es gibt genau einen Newsletter, den ich abonniert habe, ohne damit fünf Prozent für die nächste Bestellung zu sparen.
Diesen einen Newsletter, den ich regelmäßig und gerne lese: den Forschung erleben“- Newsletter der Uni Mannheim. Alle zwei Wochen Neues aus der Sozialpsychologie im Postfach. I like. Besonders im Kopf geblieben, ist mir ein Beitrag von Johanna Ulrike Gödde. Titel: „Wie im Urlaub“.
Amerikanische Angestellte wurden an einem Freitag zufällig einer von zwei Gruppen zugeteilt. Diejenigen in der „Urlaubs-Gruppe“ erhielten die Instruktion, sich am Wochenende so zu verhalten und zu denken, als seien sie im Urlaub. Die Personen in der „Nicht-Urlaubs-Gruppe“ wurden gebeten, sich so zu verhalten und zu denken, wie sie dies üblicherweise an einem Wochenende tun. Am folgenden Montag berichteten alle Teilnehmenden ihre aktuelle Stimmung und Zufriedenheit.
Ergebnis: Die „Urlaubs-Gruppe“ berichtete am Montag im Durchschnitt eine positivere Stimmung und höhere Zufriedenheit als die „Nicht-Urlaubs-Gruppe“. Dieser Unterschied zeigte sich unabhängig davon, wie viel Geld die Teilnehmenden am Wochenende ausgegeben hatten und wie ihre Stimmung und Zufriedenheit vor dem Wochenende gewesen war.
Im Newsletter und natürlich auch in der Studie „Happiness from treating the weekend like a vacation.“ von West, Mogilner & DeVoe (2020) werden auch eine Reihe an möglichen Erklärungen für dieses Ergebnis genannt.
Spannend ist ja schon der Gedanke: Was macht „Urlaub“ eigentlich für mich aus?
Ich mag es im Urlaub zum Beispiel Sonnenaufgänge anzuschauen oder schöne Orte für den Sonnenuntergang zu finden. Einfach so drauf losspazieren, ohne Ziel – höchstens ein Eis vielleicht. Oder mit ner Pizza in einen Park setzen und den Trubel der Stadt aus der Ferne beobachten. Manchmal bedeutet Urlaub für mich auch endlich die Zeit und die Lust zu haben, die Schublade des Grauens mal zu sortieren…
Es gibt ja den, an Eltern gerichtete, Spruch „Euer Alltag ist ihre Kindheit“. Und das stimmt. Aber unser Alltag ist einfach auch unser Leben. Sollten wir auch nicht vergessen. Deshalb: mehr Urlaub im Alltag, dafür steht doch das A, oder nicht? (Über Urlaub im Alltag hab ich vor Jahren schon mal geschrieben. Hach, das waren Zeiten!)